Im Kontext der Klimadebatte wird die Mathematik oftmals lediglich als Lieferantin von Rechenmethoden gesehen. In Wirklichkeit ist sie aber deutlich breiter aufgestellt.

In der Vortragsreihe „Mathematische Forschung verstehen“ hält Prof. Rupert Klein (FU Berlin) einen Vortrag zum Thema

„Wie die Mathematik zur Klimadebatte beitragen kann“

Am Dienstag, 7.11.2023, 18:00 Uhr
Freie Universität Berlin
Arnimallee 3
Hörsaal 001
 
Die Klimaforschung arbeitet vielfach mit vereinfachten Gleichungen für Atmosphären- und Ozeansimulationen. Die Mathematik liefert rigorose Aussagen zur Gültigkeit solcher reduzierter Modelle und hilft so, die Klimaforschungsergebnisse abzusichern.

Das Klima wird verkürzt als „30-jährige Wetterstatistik“ definiert. Da aber die entsprechend eingesetzten statistischen Methoden zeitunabhängige Zufallsverteilungen annehmen, stellt sich die Frage, was dann unter „Klimawandel“ überhaupt zu verstehen ist. Die mathematische Zeitreihenanalyse liefert hier ganz neue Ansatzpunkte.
 
Im Schulterschluss suchen Sozial-, Wirtschafts- und Klimawissenschaften nach gemeinsamen Grundlagen für die Politikberatung. Dabei kommt es oft zu Missverständnissen aufgrund ihrer doch sehr unterschiedlichen Fachsprachen. Das Beispiel einer mathematischen Formalisierung des Begriffs der „Vulnerabilität bezüglich des Klimawandels“ zeigt, wie Mathematik helfen kann, interdisziplinäre Diskurse zu strukturieren.


Der Vortrag richtet sich an alle, die Interesse und Freude an Mathematik haben. Ganz besonders willkommen sind Bachelorstudierende der Mathematik und der benachbarten Wissenschaften, natürlich auch Masterstudierende, egal ob Mono oder Lehramt.