Wer Spaß an Experimentalphysik hat, gepaart mit interessanten Forschungsgebieten, sollte die BAM als Praktikumsstelle in Erwägung ziehen.

„Die BAM ist eine wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ihre Aufgaben liegen in der Prüfung, Forschung und Beratung zum Schutz von Mensch, Umwelt und Sachgütern.“

Sie ist gegliedert in viele verschiedene Abteilungen, die sich wiederum in verschiedene Fachbereiche aufteilen. Ich persönlich absolviere mein Praktikum in der Abteilung der zerstörungsfreien Prüfung, im Fachbereich der Mikro-Zerstörungsfreien Prüfung. Dort wird sich unter anderem mit der Röntgenrefraktion beschäftigt.

Bei der Röntgenrefraktion handelt es sich um einen physikalischen Effekt, der mit dem Brechungsgesetz nach Snellius korreliert. Gebrochen werden jedoch nicht Photonen, deren Wellenlänge sich im sichtbaren Bereich befindet, sondern, wie der Name schon sagt, Röntgenphotonen. Da Röntgenphotonen in der Lage sind, Proben unter Schwächung zu durchdringen, können wir an Informationen aus dem Inneren einer Probe gelangen, ohne diese zu zerstören. Anders als in der Radiologie, messen wir jedoch nicht nur die Transmission, sondern betrachten vielmehr die gemessenen Intensitäten der Röntgenphotonen, die durch Brechung an inneren Grenzflächen, abgelenkt werden.

Daraus ergibt sich unmittelbar eine Chance. Bei der Herstellung von Werkstücken entstehen allerlei Fehler, wie z.B. Risse oder Lufteinschlüsse. Beim Auftreffen der Strahlung auf die Grenzflächen verschiedener Medien kommt es zur Refraktion (Brechung). Ferner soll auf die Größe der spezifischen inneren Oberfläche geschlossen werden. Dabei handelt es sich um die Summe aller Oberflächen im Probeninneren. Eventuell bestehende Defekte können somit quantifiziert werden.

Es gibt jedoch leider auch Probleme. Die Brechungsindizes für Röntgenstrahlung liegen sehr nahe bei eins. Daraus resultieren sehr kleine Ablenkwinkel in der Größenordnung einiger Bogensekunden bis –minuten. Eine Trennung der Transmissionsintensität von der Refraktionsintensität stellt damit eine große Herausforderung dar. Die Mitarbeiter des Fachbereiches betreiben die Grundlagenforschung. Der Fokus liegt dabei darauf, dass die Röntgenrefraktion als Messmethode soll optimiert werden soll. Meine persönliche Aufgabe bestand darin, die Messapparatur zu charakterisieren. Dazu gehört der Bau einer Referenzprobe, womit sich verschiedene Messplätze aufeinander abstimmen lassen und Messungen reproduzierbar erfasst werden können.

Ich bin sehr glücklich, dass ich in einem zukunftsorientiertem Forschungsbereich arbeiten durfte, der zugleich mit dem Einsatz der Röntgenstrahlung, einen Schwerpunkt unseres Studiums abdeckt.

Weitere Informationen zum Fachbereich: Mikro-Zerstörungsfreie Prüfung (ZFP)