Die Haupttätigkeiten des „Battery & Material Science Lab“ liegen vor allem in der Untersuchung und Vermessung von Katalysatoren und Partikelfiltern, dafür verfügt das Synthesegaslabor über einen Sythesegasprüfstand. Mit diesem lassen sich die Abgase eines Otto- und Dieselmotors realitätsnah nachbilden.

Die IAV GmbH (Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr) ist mit mehr als 7600 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Hochtechnologie-Dienstleister der Automobilindustrie. Seit über 35 Jahren entwickelt die IAV innovative Konzepte und Technologien für zukünftige Fahrzeuge. Zu den Kunden zählen weltweit alle namhaften Automobilhersteller und Zulieferer. Neben Fahrzeug- und Antriebsentwicklung ist das Unternehmen bereits frühzeitig in die Elektromobilität und das autonome Fahren eingestiegen und ist heute einer führenden Entwicklungsdienstleister auf diesem Gebiet.

Durchgeführt wurde das Praktikum am Entwicklungszentrum Berlin, dem Hauptsitz der IAV an der Carnotstraße 1 in Berlin-Charlottenburg.
Dieser Standort verfügt über ein Synthesegaslabor, in welchem der Bereich des „Battery & Material Science Lab“ mit 68 Mitarbeitern ansässig ist.

Mein Tätigkeitsbereich bei der IAV GmbH

Die durchgeführten Aufgaben innerhalb des Praktikums bestanden hauptsächlich im Bereich der Versuchsvorbereitung, der Auswertung von Messdaten, der Dokumentation von Projektgegenständen und weiteren typischen Praktikumsaufgaben. Die häufigsten von mir durchgeführten Aufgaben waren die Eingangskontrolle neu gelieferter Proben, der Probenaufbau (siehe Abb. [1]) für Messungen an den Prüfständen und der Alterungsanlagen Auf- und Abbau (siehe Abb. [2]).

Die Aufgabe des Fahrzeugkatalysators ist die chemische Umwandlung der Verbrennungsstoffe Kohlenwasserstoffe (CH), Kohlenstoffmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx) in die ungiftigen Stoffe Kohlenstoffdioxid (CO2), Wasser (H2O) und Stickstoff (N2) durch Oxidation bzw. Reduktion. Infolgedessen reduziert sich das schädliche Abgas, das aus dem Auto austritt. Diese Reaktionen verlaufen allesamt exotherm ab. Um diese exotherme Reaktion zu prüfen, wurden Temperaturen vor und nach der Katalysatorprobe gemessen. Hierfür habe ich die Katalysatorprobe in ein Bauteil einbauen müssen, welches zusätzlich mit Thermoelementen ausgestattet wurde (siehe Abb. [1]).

Für die Auswertung ist die Information über die Konzentration der Schadgase von Interesse. Dafür wurde innerhalb meiner Abteilung ein spezielles Excel-Berechnungsprogramm verwendet, das verschiedene Messdaten nach Kundenwunsch erzeugen lässt. Dabei stehen verschiedene Kenngrößen des Katalysators im Fokus der Auswertung. Diese sind z.B. die Katalysatoreffizienz und die Light-Off-Temperatur, die den Hauptfokus meiner Auswertung innerhalb meines Praktikums bildeten.

Fazit zum Praktikum

Durch das dreimonatige Praktikum konnte ich viel Einblick in das Thema Abgasnachbehandlung in der Automobilindustrie bekommen, welches dank der immer strenger werdenden Abgasgrenzwerte auch zunehmend an Relevanz gewonnen hat.

Durch das Praktikum konnte das im Studium erlernte Wissen, vor allem in den Fächern Thermodynamik, Chemie und Messelektronik, in der realen Industrie implementiert und weiter vertieft werden. Ich hatte hiermit die Chance, am realen Industrieprojekt teilzunehmen und zu lernen, mit den Laboranlagen und Maschinen umzugehen. Im Wesentlichen habe ich dabei viele neue mechanische Fähigkeiten durch die überaus freundlichen Kollegen dazu erlernt und meine Excel-Kenntnisse weiter vertiefen können.

Vor allem hervorzuheben ist hierbei die enorme Hilfsbereitschaft aller in meiner Abteilung arbeitenden Kollegen. Bei Problemen oder Fragen konnte ich immer auf sie zugehen und sie standen mir mit großer Hilfsbereitschaft zur Seite, obwohl sie selbst oft hohem Stress ausgesetzt waren. Diese äußerst angenehme Arbeitsatmosphäre und die oft abwechslungsreichen Aufgaben sorgten für ein gelungenes Praktikum, welches ich nur weiterempfehlen kann. Zusätzlich wurde das Praktikum vergütet und die Arbeitszeiten waren sehr flexibel.

[1] Probenaufbau
[2] Hydrothermaler Alterungsanlagenaufbau im Synthesegaslabor der IAV