Erstellt von Nana Nkrumah |

Von Anfang an Geld in der Tasche und sofort Berufserfahrung sammeln. Für viele ist ein duales Studium der perfekte Einstieg in den Ingenieurberuf. Fredrik Schneider ist aktuell Teilnehmender in unserem ausbildungsintegrierenden dualen Studienmodell „Doppelt Gut“. Im Interview berichtet er von seinen Erfahrungen …

 

Warum wollten Sie gerne ein duales Studium Elektrotechnik machen?

Es gab für mich zwei Hauptgründe: Dass man während des Studiums Geld verdienen kann. Und dass
man das Geld nicht irgendwo verdient, sondern dabei berufliche Erfahrungen sammelt, die einem
später sehr hilfreich sind. Das ist ein großer Vorteil. In meinem Unternehmen wird ein dualer
Studierender nach IHK-Tarifvertrag bezahlt, das ist ein recht guter Satz. Aktuell bin ich im zweiten
Lehrjahr, hier bekomme ich schon so viel Gehalt wie ein Azubi im vierten Lehrjahr. Auch meine
Studiengebühren übernimmt der Arbeitgeber und ich bekomme nach Bedarf Zuschuss zu
Lehrbüchern. Das ist bei vielen Unternehmen so. Im Gegenzug ist es üblich, dass die dual
Studierenden sich verpflichten, nach dem Studienabschluss noch einige Zeit im Betrieb zu bleiben,
damit sich die Investition für den Arbeitgeber lohnt.

In welchem Ausbildungsunternehmen sind Sie? Wie haben Sie Ihren jetzigen Arbeitgeber
gefunden?

Ich bin bei der GOTH Elektrotechnik GmbH. Das ist ein mittelständisches Unternehmen mit circa 70
Mitarbeitenden. Wir sind relativ breit aufgestellt mit vielen Abteilungen – von Gebäudeinstallation,
also klassischer Baustellenelektrik, bis hin zu sehr hochtechnologischen Anlagen zum Beispiel für
Bahntechnik und Energieübertragungsanlagen. Den Arbeitgeber hatte ich damals mithilfe der
Hochschule gefunden, wo ich mich über die Möglichkeiten zum dualen Studium informiert hatte.


Haben Sie Tipps, wie Interessierte einen geeigneten Ausbildungsplatz finden können?

Ganz wichtig: Einfach fragen! Egal, ob man bei der Hochschule nachfragt oder bei der Agentur für
Arbeit, auf Messen geht oder sich direkt bei Unternehmen meldet. Das duale Studium ist ja keine
Seltenheit mehr und viele Unternehmen interessieren sich inzwischen für das duale Studienmodell
oder bieten bereits entsprechende Angebote.

Für welchen Studienschwerpunkt haben Sie sich entschieden? Warum?

Mein Studienschwerpunkt ist Energie- und Antriebssysteme, wo es vor allem um große Maschinen
geht. Die anderen Schwerpunkte bei Elektrotechnik Dual drehen sich mehr um Computer und
Programmierung. Mein Ausbildungsunternehmen hatte es damals vorgegeben, welchen
Schwerpunkt ich wählen soll, weil sie dieses Spektrum im Betrieb am meisten brauchen.

Welche beruflichen Wünsche haben Sie? Inwiefern bringt Sie ein duales Studium dorthin?

Mein Ziel ist es, in meinem Beruf mal längere Zeit im Ausland zu arbeiten, gerne weltweit. Generell
möchte ich gerne viel von der Welt sehen. So könnte ich das Angenehme mit dem Nützlichen
verbinden und mich durch meine Arbeit überall gut etablieren. Das wäre in meinem aktuellen
Unternehmen möglich, wo es weltweite Projekte gibt. Ich kann mir aber auch vorstellen vielleicht
irgendwann zu wechseln und beispielsweise bei einem australischen Unternehmen zu arbeiten. Als
Ingenieur mit einer technischen Ausbildung und einem Studienabschluss aus Deutschland hat man
weltweit sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Welche Themen finden Sie bei der Ausbildung bzw. beim dualen Studium Elektrotechnik besonders spannend?

Ich persönlich finde große Anlagen, die mit sehr viel Leistung zu tun haben, sehr spannend, vor allem
Bahntechnik und Energieübertragungsanlagen. Ich bin sehr froh, dass ich in einem Unternehmen
arbeite, wo so etwas vorkommt. Das ist auch der Hauptteil meines Studienschwerpunkts.
Elektrotechnik hat insgesamt ein breites Spektrum von Einsatzgebieten, manche davon gehen eher in
Richtung Mechanik oder Maschinenbau, andere eher in Richtung Informatik. Für mich sind die
großen Anlagen am interessantesten.


Wie kommen Sie mit dem Online-Learning bei den Brückenmodulen zurecht? Wie organisieren Sie den Wechsel zwischen Arbeiten und Lernen?

Es ist viel Selbstorganisation und Selbstdisziplin nötig. Es ist jetzt nicht schlimmer als bei einem
normalen Studium, denke ich, aber wir haben halt unsere normale Arbeitswoche von rund 40
Stunden. Dort arbeiten wir wie die anderen Azubis oder Mitarbeitenden im Betrieb mit. Das Lernen
konzentriert sich dann vor allem auf die Freizeit. Allerdings bekomme ich von meinem Unternehmen,
beispielsweise vor einer Prüfung, auch mal eine Woche frei, um zu lernen.

Was sind aus Ihrer Sicht Vorteile eines dualen Studiums?

Ich denke, es ist bei jedem Studium sinnvoll – egal in welchem Bereich – dies auch mit praktischen
Erfahrungen zu untermauern. Entweder durch eine Ausbildung oder eine andere berufliche Tätigkeit.
Und das ist für den technischen Bereich hier bei unserem dualen Studium der Elektrotechnik sehr gut
zusammengebracht.

Für wen eignet sich aus Ihrer Sicht ein duales Studium der Elektrotechnik am meisten? Welche
Voraussetzungen sollten die dual Studierenden mitbringen?

Für jeden, der die direkte Verbindung von technischer Theorie aus dem Studium und handwerklicher
Praxis schätzt. Man sollte natürlich auch Begeisterung mitbringen für dieses Betätigungsfeld. Sonst
kann man ein Leben lang nicht glücklich werden, wenn der Beruf einen überhaupt nicht interessiert.
Man sollte auch auf positive Weise etwas Flexibilität mitbringen. Denn es gibt immer wieder Phasen,
in denen es mehr zu tun gibt. Und dann gibt es Phasen, wo man sich wieder etwas mehr ausruhen
kann. Da braucht es eine gewisse Weitsicht, wie sich die Zeit beim selbstorganisierten Lernen gut
einteilen lässt.

Herzlichen Dank für das Interview, Herr Schneider, und weiterhin viel Erfolg im dualen Studium
Elektrotechnik!

 

Jetzt einsteigen: Die GOTH Elektrotechnik GmbH sucht aktuell noch Bewerber*innen fürs duale Studium bei uns! Zur Stellenanzeige geht es hier.

Foto: © Fredrik Schneider privat